Haßfurt. „Viele sind wir, doch
eins in Christus", so das Thema des diesjährigen Weltgebetstages
der Frauen. Jedes Jahr, am ersten Freitag im März, wird der
Ökumenische Weltgebetstag gefeiert. Er ist die lebendigste
ökumenische Arbeit weltweit. Im deutschen Weltgebetstagskomitee
arbeiten Organisationen aus neun verschiedenen Konfessionen
zusammen.
Die Gottesdienstordnung stellten in diesem Jahr Frauen aus Papua-Neuguinea, einem Land im Pazifik, dem zweitgrößten Inselstaat der Welt, zusammen.Mit einer kurzen, stimmungsvollen Flugreise per Video von Menschen, Landschaften und Musik aus Papua-Neuguinea, dem ressourcenreichsten Land im Südpazifik mit Landschaftsformen, die von Hochgebirgen über Täler, Sümpfe, Savannen, Regenwald zur Küstenregion reicht, wurden die Besucherinnen und Besucher im Katholischen Pfarrsaal Haßfurt auf den Abend eingestimmt.
In drei offiziellen Landessprachen Englisch, Tok Pisin und Motu begrüßte das ökumenische Vorbereitungsteam von Katholischen und Evangelischen Frauen aus Haßfurt, die Anwesenden im katholischen Pfarrsaal. Kaum vorstellbar: In Papua-Neuguinea gibt es die unglaubliche Fülle von mehr als 800 gesprochenen Sprachen, bei einer Bevölkerung von 5,8 Millionen Menschen.
Die Gebetstexte der Ordnung sensibilisierten für die Vielfalt und Schönheit der Natur, die Traditionen und Kulturen in diesem Land.
Nicht ausgelassen wurden die großen Probleme: Gewalt an Kindern, Frauen und alten Menschen, Spaltungen zwischen Armen und Reichen, Männern und Frauen, Menschen mit hoher Bildung und denen, die auf den Straßen ums tägliche Überleben kämpfen. Verschwendung von Talenten und Gaben zum selbstsüchtigen Vorteil.
Sprachgrenzen, mangelnde Verkehrswege und wachsende soziale Unterschiede erschweren es den Menschen in Papua-Neuguinea, eine Nation, „ein Leib“ zu werden.
Hier trifft die Zusage und Aufforderung der Frauen in Papua-Neuguinea „Viele sind wir, doch eins in Christus“ einen wichtigen Überlebensnerv des Landes und seiner Bevölkerung.
Symbolisch zu den großen Problemen wurden Steine ans Kreuz gelegt.
Die Bibellesung aus dem Römerbrief sollte die Teilnehmerinnen ermuntern, ihre eigenen Gaben zu bedenken und zum Einsatz für die Gemeinschaft ermutigen.
Aus dem Alten Testament wurde die Rettung des Moses in Ägypten pantomimisch dargestellt.
Die ökumenische Musikgruppe (Irene Pudell, Monika Mantel, Karin Etzel, Sabine Krautschneider, Evi Motschenbacher-Hauck, Susanne Schäfer) ließ mit ihrem Gitarrenspiel, Trommelklang und Gesang die Lebensfreude der Frauen des südpazifischen Landes lebendig werden. Die Texte in „Pisin“ waren ungewöhnlich für „deutsche Ohren“ aber der Rhythmus animierte förmlich zu Bewegung, Klatschen und fröhlichen Gesichtern. Ganz klar, dass die Gruppe nicht um einen Zugabe herum kam.
Im Anschluss an den Gottesdienst hatten fleißige Hände landestypische Gerichte, z. B. leckere Bananenplätzchen oder Avocado-Dip, vorbereitet. Bei Tee und Gespräch konnte der Abend gemütlich ausklingen. |