Haßfurt. Am 22. Januar trafen sich Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung mit den Verantwortlichen der Diözese Würzburg zur Besprechung der Innenrenovierung der Ritterkapelle. Ebenfalls gekommen war der Bürgermeister sowie Vertreter des Historischen Vereins.
Bei einem Ortstermin in der Ritterkapelle ging es in erster Linie um die Altarinsel, die in Form eines Holzmodells realisiert wurde. Es besteht aus einem zweistufigen Podest, dem Altar und der Stele, das das Gnadenbild zukünftig aufnehmen soll. Nicht modelliert wurden für diese Vorführung der Ambo und die Sedilien.
Die Anwesenden hatten zunächst ausreichend Gelegenheit, das Modell zu begutachten und untereinander zu diskutieren. Anschließend erläuterte Dr. Lenssen, Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg, die Altarinsel vor den Vertretern der Pfarrgemeinde und der Stadt Haßfurt. Die Zuhörer brachten einige Vorschläge ein: die Stele aus Stahl mit der Pieta, die blattvergoldet werden soll, war vielen etwas zu hoch gestaltet. Man wünschte sich, beim Betreten der Marienkirche die Filialen des Hochaltars und das bunte Glasfenster dahinter noch zu sehen. Wie Dr. Lenssen im Jahr 2006 bereits versicherte, wurde für die Stele das schmalste Maß verwendet, sodass der Besucher der Kirche beim Betreten der Bank freie Sicht auf den Hochaltar hat. Weiterhin schlug man vor, dass die Insel nur aus einer Stufe bestehen soll, damit Priester und Ministranten mehr Platz haben. Zur Sprache kam auch die Gestaltung der Sitzgelegenheiten im vorderen Chorbereich, hier einigten sich die Gemeindevertreter mit dem Team aus Würzburg auf drei Bankreihen auf jeder Seite, die längs mit dem Kirchenschiff wie ein Chorgestühl verlaufen sollen. So kann der Besucher sowohl das steinerne Gnadenbild hinter der Stele, als auch den Hochaltar betrachten. Die Kanzel auf der rechten Seite des Hauptschiffs wird, wie schon früher besprochen, entfernt. Schließlich wurde noch über den Kreuzweg beraten, Dr. Lenssen stellte ein Bild des barocken Kreuzweges vor, der sich derzeit im Archiv der Diözese befindet. Auch hierzu gab es unterschiedliche Meinungen.
Damit die Baumaßnahmen zügig weitergehen können, beriet sich
zunächst der Pfarrgemeinderat und führte dann eine Abstimmung
durch. Für die Altarinsel mit den eingebrachten
änderungswünschen stimmten zehn Räte, zwei enthielten sich und
zwei weitere stimmten dagegen. In einer weiteren Abstimmung
sprachen sich zwölf Mitglieder des Pfarrgemeinderats für den
barocken Kreuzweg aus, zwei wollten lieber den bisherigen,
gemalten Kreuzweg beibehalten. In der Kirchenverwaltungssitzung
am selben Abend wurde dann die endgültige Entscheidung
getroffen, die zum gleichem Ergebnis führte: die Ritterkapelle wird neben der Renovierung eine interessante Ergänzung aus der Stilrichtung der Jetztzeit erfahren.
Eingetragen von Michael Derleth am 23.01.2008 19:17