Haßfurt. Ausstellung in der Ritterkapelle vom 8.10. - 20.10.2014.
Vom 8. - 20.10.2014 findet in der Ritterkapelle in Haßfurt die Ausstellung „Blick dahinter – Häusliche Gewalt gegen Frauen“ statt. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Die Ausstellung umfasst vier Bildtafeln, auf denen Frauen zu sehen sind, die häusliche Gewalt erleben. Je nachdem, mit welchem Blick man auf die Tafeln schaut, kann man die Opfer erkennen oder auch nicht (deshalb das Thema der Ausstellung: Blick dahinter). Für Haßfurt wurde die Ausstellung initiiert durch die Fachabteilung des Gesundheitsamtes anlässlich des 20-jährigen Bestehens der interdisziplinären Berufsgruppe gegen sexuelle Gewalt an Frauen und Kindern in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle und dem Kreisjugendamt des Landratsamtes sowie der Pfarrei St. Kilian Haßfurt. Wer weiß schon, dass in Deutschland jede vierte Frau Opfer häuslicher Gewalt wird? Was viele ebenfalls nicht wissen: Häusliche Gewalt findet sich in allen sozialen Schichten und in allen Altersgruppen. Wie auf den Bildtafeln dargestellt spielen die betroffenen Familien oft nach außen hin eine „heile Welt“ vor; erst der Blick dahinter, offenbart Schlimmes. Die Wanderausstellung will deshalb auf das Problem aufmerksam machen, Einsichten bieten und über konkrete Wege aus der Krise informieren. Gleichzeitig zeigen die Ausstellung und die dazugehörigen Broschüren Wege auf, wo professionelle Hilfe zu finden ist. Sicher mag es den einen oder anderen zunächst irritieren oder zumindest ungewöhnlich vorkommen, dass eine solche Ausstellung in einer Kirche Platz findet. Aber auch die Bibel möchte nicht vordergründig gelesen werden, sondern die biblischen Erzählungen und Motive fordern einen „Blick dahinter“. Es geht dabei um die tiefere Erkenntnis biblischer Botschaften, denn die Bibel hat immer auch etwas mit mir und mit meinem Leben zu tun. Kommt nicht gerade Jesus, der Todesangst am Ölberg erleidet oder Maria, die Gewalt an Körper und Seele erfahren muss, wenn sie ihren toten Sohn ihm Schoß hält, den Frauen sehr nahe, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind?
Fachkundige Führungen durch die Ausstellung können bei Monika Strätz-Stopfer, Landratsamt Haßberge (Tel. 09521/27-313; Mail: monika.straetz-stopfer@hassberge.de) gebucht werden. Bei der Nacht der offenen Kirchen am 10. Oktober 2014 wird Pfr. Eschenbacher in einer spirituellen Führung die biblischen Motive der Ritterkapelle mit den Bildtafeln der Ausstellung in Beziehung setzen. Auch diese Führung ist nach dem 10. Oktober über das Pfarramt für Gruppen buchbar.
Pfarrer Stephan Eschenbacher
Eingetragen von Michael Derleth am 11.10.2014 00:14
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