Haßfurt. Zimmerleute bei Restaurierungsarbeiten am gotischen Tragwerk des Beinhauses
Zimmermannskunst ist gefragt bei den anstehenden Restaurierungsarbeiten
am gotischen Dachstuhl des Beinhauses mit St. Michaelskapelle. Das ergibt sich aus dem Schadensbild des mittelalterlichen Bauwerkes. Dies bedeutet: Ausbauen von schadhaftem Konstruktionsholz wie Balken, Unterzüge, Sparren und Schwellen, gleichzeitig aber auch neue und alte Substanz miteinander verbinden.
In einzelnen Arbeitsgängen haben die Zimmerleute Stefan Heller und Holger Rübig der Holzbau-Firma Klöffel aus Kleinsteinach am Pfettendachstuhl Aufschieblinge zu erneuern, Schwellen und Pfetten zu verstärken oder zu ersetzen, Gesimse zu überarbeiten, Kehlbalken zu verschrauben und verfaulte Fußpunkte an den Sparren auszuwechseln. Um den Westgiebel in seiner historischen Bauweise zu erhalten, wird gerade eine Ständerwand im Inneren eingezogen: Die einzelnen Ständer sind mit einer Schwelle verzapft. Verzinkte Gewindestangen verbinden diese Balkenständer mit der Giebelwand und stabilisieren sie. Vermutlich wurden im 15. Jahrhundert die ursprünglichen Fachwerkständer eingekürzt, das Mauerwerk ausgebessert und eine Stützschalung erstellt, so die Ergebnisse einer Befunduntersuchung.
Dachdecker- und Holzschutzarbeiten schließen sich den Sanierungsmaßnahmen am Dachstuhl demnächst an.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 28.06.2013 16:09