Haßfurt. 1. Fränkisches Mariensingen in der Ritterkapelle
„Ein stimmiger und ehrwürdiger Raum für ein Mariensingen im Mai ist unsere Ritterkapelle als ältester Wallfahrtsort der Diözese mit ihren beiden Gnadenbildern“, so begrüßte Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher Mitwirkende, zahlreiche Gläubige und Gäste im Marienheiligtum. Er führte die Besucher mit betrachtenden Texten zu einzelnen Mariendarstellungen in der Wallfahrtskirche St. Maria. Günter Huschka hatte als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik, Bezirk Unterfranken, das Programm mit den Musikern und Sängern aus Üchtelhausen, Hofheim, Gereuth und Haßfurt ausgewählt.
In den Texten der Gesangsstücke spiegelte sich das Leben Mariens wider, von der Verkündigung durch den Engel, über die Menschwerdung des Gottessohnes bis zum Mitleiden unter dem Kreuz und der Erlösung. So wurde denn auch Maria als Fürbitterin und Mittlerin in allen Nöten des Alltags vertrauensvoll angerufen: „O mächtige Fürsprecherin, bei Gott sei unsere Helferin!“ Doch auch die Verehrung der Gottesmutter wurde besungen: „Allzeit sanftmütige, milde, grundgütige Mutter des Heilands voll Gnade und Huld; bitt für uns sündige Menschen, verkündige du uns vom Sohne Verzeihung der Schuld. Steh, wann wir scheiden, du uns zur Seiten; Mutter Maria, verlasse uns nicht, stehe uns bei in des Sohnes Gericht!“
Einfühlsam, zurückhaltend und doch überzeugend vorgetragen, wechselten Chor- und Instrumentalstücke – auch mit einem Ländler der Üchtelhäuser Holzbläser und einem Menuett der Musikgruppe Querbeet.
Dazwischen legte Pfarrer Eschenbacher betrachtend diese Abbildungen Mariens im Heiligtum aus: die Darstellung der Anbetung des Kindes Jesus im Stall von Bethlehem im Hauptportal durch die heiligen drei Könige, Maria mit dem Kind auf dem Schoß im Dreikönigsaltar des Langhauses und die Schutzmantelmadonna im Mittelfenster des Chores. Dabei stellte er heraus: „Alle Darstellungen der Gottesmutter zeigen Maria mit Jesus Christus. Gleichzeitig sind sie ein Bild für alle Situationen unseres menschlichen Lebens zwischen Freude, Leid, Tod, Hoffnungslosigkeit und auch Zuversicht. Bei all dem können wir erfahren, Jesus ist da wie bei Maria... Während wir Gott nach dem Vorbild Jesus als unseren Vater sehen, drückt die Schutzmantelmadonna unsere Sehnsucht nach Geborgenheit und Liebe aus.“ Und abschließend: „Wir dürfen uns auf die Fürsprache Mariens unter Gottes Schutz stellen und uns in ihm geborgen wissen“.
Mit einem Segensgebet des Pfarrers und dem gemeinsamen Lied „Maria, Maienkönigin“ endete das feierliche Mariensingen. 150 Marienverehrer hatten eine besinnliche und erbauliche Stunde erlebt.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 08.05.2013 22:54