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Wenn Steine reden

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Haßfurt. Bei den Restauratoren in Beinhaus und in der St. Michaelskapelle

„Wo sind aussagekräftige Befunde zu finden? Schäden finden wir jede Menge. Unsere jetzigen Erkenntnisse können nur vorläufig sein, bis wir den historischen Bestand am und im zweigeschossigen Gebäude auch mit geschichtlichen Quellen durch Fotos oder Schriftgut gesichert abgleichen konnten“. So die beiden Restauratoren und Kirchenmaler Andreas Wald und Rainer Fick aus Faldungen in der Rhön.

Um Einblicke und Aufschlüsse in die Baugeschichte dieses mittelalterlichen Baudenkmals zu gewinnen, legen die beiden Forscher die einzelnen Putzlagen des Mauerwerks an markanten Flächen frei, wie an Fensterlaibungen und am Vierkant-Mittelpfeiler des Untergeschosses. Zeitliche Abläufe, Umbauten und Renovierungsarbeiten und Farbmischungen werden offengelegt, zugeordnet, verglichen und nach Möglichkeit „entschlüsselt“. Dabei stehen die Fragen im Vordergrund: Wieweit sind Rückschlüsse auf eine frühere Nutzung ablesbar? Wieweit wurden originale Putze ausgetauscht?

Aus den aktuellen Aufschlüssen am Kalkstein-Mauerwerk mit Mauerfugen und an den Putzschichten verstehen die Fachleute, dass Wand und Gewölbe im Karner, also im Beinhaus, zur gleichen Zeit (14. Jht.) ausgeführt wurden. Das bedeutet in etwa einen zeitgleichen Bau in einfacher Gestaltung um 1450 wie bei der nebenan stehenden Ritterkapelle. Bei der folgenden Renovierung erhielt dieser Raum für die Aufnahme der Gebeine seine sakrale Weihe: Vier Weihekreuze an den Innenwänden – in Fragmenten freigelegt – belegen diese Erkenntnis. Es sind kreisrunde doppelte Einfassungen mit einem Durchmesser von ca. 30 cm, innen eine rote Kreuzform mit Dreipass an den Enden und mittig eine vermauerte Lochöffnung für einen Kerzenhalter.

Das Obergeschoss, die St. Michaelskapelle, wurde erstmalig 1690 verändert. Ein fragmentarischer Altar und zwei Fensteröffnungen in der Ostwand beherrschen den Raum. Ein Rechteckfenster wurde nachträglich in das gotische Spitzbogenfenster eingearbeitet. Der vielleicht geschichtsträchtige Putz der Kapelle wurde einst vollständig entfernt und erneuert. Farbfassungen fehlen aus der barocken Umbauzeit. Restbefunde mit grau und rötlicher Ockerfarbe finden sich auf den steinernen Laibungsflächen der Fenstergewände.

Der torsohafte Altar (Maße ca. 130 x 90 x 60 cm) weist einen Unterbau aus Kalkstein auf und war verputzt. Eine Altarplatte fehlt. Hier wurden sicherlich die Gottesdienste für Verstorbene gefeiert.

Im Rückblick gibt der zweigeschossigeBau mit Beinhaus und Kapellenraum durch restauratorische Befunde eine Vorstellung von ein halbes Jahrtausend Bau-, Austattungs- und Nutzungsgeschichte, also Kulturgeschichte, der Stadt Haßfurt und ihrer Bürger. Die erheblichen Putz- und Mauerwerksschäden des Gebäudes infolge der starken Durchfeuchtung, insbesondere zur nahen Ritterkapelle hin, erschweren die Bauforschung.

Die Restauratoren erhoffen sich von den Bürgern noch nicht gesichtetes Bild- und Quellenmaterial zum Beinhaus. Damit könnten die bisherigen Befunde ergänzt und verdichtet werden. Auch die Vorhalle zur Westseite hin ließe sich mit ihren Veränderungen damit deutlicher rekonstruieren und dokumentieren.
Entsprechende zweckdienliche Hinweise und Material (Foto, Schriften) nimmt die Restaurierungswerkstätte Gebr. Wald unter 0171-725 74 30 gerne entgegen.

Albin Schorn

Eingetragen von Michael Derleth am 02.06.2013 12:31

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Pfarrei St. Kilian Haßfurt - letzte Änderung 30.01.2016