Haßfurt. Der Triumphzug Jesu endet im Leiden und Sterben, letztendlich im Fest des Sieges über den Tod an Ostern. Wiederum beteten Hunderte von Gläubigen bei der zweiten ökumenischen Palmprozession.
Sie wird wohl zu einer festen Tradition in der Kreisstadt: die ökumenische Palmprozession der Gläubigen der christlichen Konfessionen. Waren bereits im Vorjahr Hunderte von Teilnehmern dem geschmückten Vortragekreuz der Ministranten vom Südportal der Stadtpfarrkirche durch die Hauptstraße zur Ritterkapelle gefolgt, so waren es diesmal nicht weniger Erwachsene, Jugendliche und Kinder. Palmzweige und mit blühenden Zweigen gestaltete Palmbuschen trugen die Teilnehmer in den Händen.
„Durch die Taufe sind wir alle in Christus verbunden. Die grünen Zweige sind ein Symbol unserer Hoffnung im Glauben, dass Gott in allen Höhen und Tiefen des Lebens zu uns steht. Bei ihm gibt es schließlich Leben in Fülle, wie er verheißen hat.“ Mit diesen Worten begrüßte Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher auch im Namen von Pfarrer Gerhard Barfuß die Teilnehmer der Prozession. Anschließend segnete Eschenbacher die Palmzweige. Das Gebet erinnerte an den jubelnden Einzug und Empfang Jesu in Jerusalem. So will auch Jesus unser König sein. Sein Segen sei über unseren Familien und Häusern. Anschließend wurden die Palmzweige vom Priester mit Weihwasser besprengt.
Pfarrer Barfuß verkündete in kindgemäßer Form den biblischen Text vom Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Zahlreiche Kinder aus den Kindergärten und Kindertagesstätten der Stadt mit Ihren Großeltern, Eltern, Erzieherinnen und Erziehern waren der Einladung zur ökumenischen Palmprozession gefolgt.
Den feierlichen und zugleich festlichen Prozessionszug durch die Innenstadt zur Oberen Vorstadt mit Gebetsrufen und Lobliedern der Gläubigen begleitete die Stadtkapelle. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sicherten den Weg des Zuges ab. Die Palmprozession endete auf dem Kirchplatz südlich der Ritterkapelle. Zum Ausklang sangen die Kinder „Öffnet Tor und Türen weit, nun beginnt die Freudenzeit... heut zieht Jesus bei uns ein. Menschen jubeln laut und schrein.“ Bereits zur Vorbereitung und Einstimmung auf den Palmsonntag wurde das Lied von den verantwortlichen Erzieherinnen eingeübt und jetzt mit Gitarrenspiel begleitet.
Die feierlichen Palmsonntagsgottesdienste besuchten anschließend zahlreiche Gläubige in der Ritterkapelle oder in der Christuskirche. Die Kinder trafen sich zur ökumenischen Feier wie im Vorjahr im evangelischen Gemeindehaus. Wie bereits auch seit Jahren üblich, begegnen sich die Christen der Haßfurter Kirchengemeinden nach dem Auferstehungsgottesdienst um 05.00 Uhr am Ostersonntag im katholischen Pfarrsaal zum gemeinsamen Osterfrühstück.
Gut zu wissen: Karwoche, die Woche vor Ostern. Sie beginnt mit dem Palmsonntag. „Kar“ bedeutet Wehklage, Sorge. Kartage sind bei uns Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Palmzweig/ Ölzweig ist wie die Taube ein Symbol des Friedens, der Freude und des Jubels. Bei den Kirchenvätern steht die Palme für Triumpf, besonders für heilige Märtyrer als Sieg über den Tod und den Einzug ins Paradies. Gesegnete Palmzweige gelten als besonders heil- und segenbringend. Ministranten – Messdiener – übernahmen Dienste bei der Palmprozession: Sie trugen Leuchter mit Kerzen, das Weihrauchfass, das Schiffchen mit Weihrauchkörnern, das Weihwassergefäß und das Vortragekreuz. Sie geben in ihrer liturgischen Kleidung katholischen gottesdienstlichen Handlungen eine besondere Note. Es waren 30 Buben, Mädchen, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 10 bis 24 Jahren.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 28.04.2014 22:05
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