Haßfurt. In diesen Tagen und Wochen tummeln sich sprichwörtlich Handwerker vom Heizungsbauer bis zum Zimmermann und Steinmetz am Pfarrhaus und dem angrenzenden Kaplaneigebäude. Es gilt das Sanierungs- und Umbaukonzept umzusetzen. Beide Gebäude werden
generalsaniert, um den Anforderungen der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian Haßfurt gewachsen zu sein.
So wird das Pfarrhaus als Wohnung für den Stadtpfarrer umgebaut. Gleichfalls erhält die Haushälterin Wohnraum. In der Kaplanei wird Raum geschaffen für Pfarrbüro, Pfarrarchiv und pastorale Mitarbeiter. Die Wohnung für den Kaplan bleibt bestehen.
Rückblickend betrachtet „erstand der schmale Kaplaneibau unter Pfarrer Mühlfeld (1696 – 1726)“, so Altchronist Josef Kehl. Das Pfarrhaus selbst, wo Kehl weiter, wurde „um 1600 von Pfarrer Degen mit eigenen Mitteln auf alten Grundmauern neu“ aufgebaut. 1895 wurden die Giebelvoluten erneuert.
Imponierend und gefällig die beherrschenden Bauelemente des südlichen Treppengiebels: Kugel und Volute (schneckenförmige Verzierung) als dekorativer Schmuck. Bekrönt ist die fast symmetrische Fassade - mit Ausnahme der Fensteränderung – mit einer halbkreisförmigen Fächerrosette und mit floraler Gestaltung. Diese Schauseite ist waagrecht durch drei Gesimse aufgegliedert. Die Fenstergewände im mittleren Geschoss zeigen rechts, links und in der Mitte wiederum Voluten als Ornamente, während die Gewände der Fenster im Erdgeschoss „geohrt“ sind, eine Ohrmuschel tragen. Das Traufgesims selbst schließt mit einem Schmuckelement in S-förmiger Profilform als Bauglied ab.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 16.05.2010 20:48