Haßfurt. St. Rochus wird zusammen mit weiteren Heiligenfiguren die nächsten Monate in sicherer Obhut in Würzburg verbringen. Das Kunstreferat der Diözese hat zunächst die einzelnen Objekte durch Experten sichten lassen. Mittlerweile sind die erhaltenswerten und restaurierungswürdigen Objekte aus den Pfarrhaus sach- und fachgerecht in der Bischofsstadt eingelagert, bis die baulichen Vorhaben in Pfarrhaus und Kaplanei abgeschlossen sind.
Von jeher werden den Heiligen in Darstellungen bestimmte Gegenstände, Wesen oder Zeichen beigegeben, Sie verweisen oft auf ein besonderes Ereignis im Leben dieser Menschen. Künstler schöpfen auch aus Legenden, die sich um verehrungswürdige Menschen gebildet haben. So auch beim heiligen Rochus.
Der hl. Rochus steht vor uns, wie er sein Gewand hebt und eine Pestbeule am Oberschenkel zeigt. Ein kleiner Hund zu seinen Füßen begleitet ihn. Manchmal hält er ein Stück Brot in seinem Maul. Pilgerstab, Pilgergewand und Jakobsmuscheln charakterisieren ihn. Mancherorts zählt er zu den Vierzehn Nothelfern. Weil er Pestkranke hingebungsvoll pflegte, gilt er neben dem heiligen Sebastian auch als Patron der von Pest und und Seuchen Betroffenen. Als Helfer gilt er ebenso bei Ärzten, Apothekern und wird in allen schwierigen Lebenslagen angerufen.
Nach der Legende ist St. Rochus um 1295 in Montpellier (Frankreich) geboren. Sein Vermögen gab er den Armen, pilgerte nach Rom und pflegte mit Hingabe Pestkranke. Auf dem Heimweg war er selbst an Pest erkrankt – und wurde geheilt. Ein Engel sorgte sich um ihn, der Hund eines Jägers brachte ihm Brot. In seine Heimatstadt zurückgekehrt, hielt man ihn für einen Spion (von der Pest entstellt) und warf ihn ins Gefängnis. An einem Muttermal erkannte man ihn und bestattete ihn ehrenvoll.
In unserer Diözese wird der Heilige in drei Gemeinden als Patron verehrt: Pfarrei St. Rochus und St. Sebastian in Unterdürrbach/Würzburg, Pfarrei St. Rochus in Lohr-Rodenbach und in der Filiale St. Rochus Volkersbrunn.