Haßfurt. Weil die Innenrenovierung der Ritterkapelle in die letzte Phase geht, sind vor allem in diesen Wochen die Steinmetze beschäftigt, wenn sie den ornamentalen historischen Bodenbelag fach- und sachgerecht ergänzen und reinigen. Dann können auch die bereits überarbeiteten und abgedeckten Bankpodeste im Langhaus freigelegt und gleichfalls im Chorbereich neu gestaltet werden.
Glücklicherweise konnten die zementgebundenen benötigten Platten nach Originalvorlagen mit ihren Motiven Vierpass, Diamantquader, stilisierten Blumen und Friesen angefertigt werden. Ganze Bodenabschnitte waren entlang der Innenwände als Kanäle aufzubrechen, um Installationsleitungen für Wand- und Bankheizung und Elektroanschlüsse aufzunehmen.
Die äußerst strapazierfähigen Bodenplatten tragen eine etwa 3 mm starke Farb- und Nutzschicht. Verlegt werden diese Platten mit möglichst geringer Fugenbreite. So bietet sich dem Betrachter ein flächiger Belag und ein gleichmäßiges Gesamtbild. Fugenraster sollen das Muster nicht stören. Damit das auch gelingt, hat das zuständige Architekturbüro einen Verlegeplan eigens für den Bodenbelag erstellt.
1890 hatte Architekt Dorner im Zuge der zweiten neugotischen Restaurierung der Ritterkapelle den dekorativen Bodenbelag von der Firma Villeroy & Boch einbauen lassen. Bald wird sich der Kirchenbesucher wieder an den historischen - wenn auch teilweise rekonstruierten - Bodenbelag erfreuen können.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 23.04.2010 17:31