Haßfurt. Erst vor einigen Wochen wurde ein Dekorationsfeld mit floralen Motiven hinter dem Hochaltar der Ritterkapelle teilweise abgenommen. Es kam eine biblische Botschaft ans Licht. Sie kann uns gerade in diesen Tagen und Wochen der fallenden Blätter, des Nebels, der Dunkelheit und des Gangs zum Friedhof Hoffnung und Zuversicht verheißen.
„Wir glauben doch, dass Jesus gestorben und auferstanden ist. Ebenso gewiss wird Gott auch die Verstorbenen durch Jesus und mit ihm zusammen zum ewigen Leben führen“ (1 Thess 4,14). Der Schöpfer dieses Gemäldes wollte wohl zwei Aussagen machen: einmal Christi Triumpf über den Tod durch seine Auferstehung und damit die Befreiung der Menschheit aus der Gewalt des Todes; zum anderen einen Satz aus dem Glaubensbekenntnis veranschaulichen: „Hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tag auferstanden von den Toten“.
Christus trägt die Siegesfahne über der Schulter. Der kreuzförmige Nimbus um seinem Haupt zeigt seine Herrlichkeit an, seine Linke streckt er einem aus dem Totenreich Auferstandenen entgegen. Fratzenhaft und dunkelschwarz zeichnet sich im Hintergrund symbolhaft das Reich der Vernichtung und des Todes ab. Das Grab ist geöffnet. Zielstrebig und unbeirrt schreiten die zum neuen Leben Erweckten dem Erlöser entgegen.
Dieses freigelegte und konservierte Feld lässt darüberhinaus historische Fassungen des Chores erahnen. Die oberste Malschicht entstand um 1890. Hierauf gestaltete dann der Bamberger Josef Seidlein den jetzt renovierten Kreuzweg.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 25.10.2010 20:47