Haßfurt. Genau 20 Jahre lang verbrachte das Grabmal im Gewölbekeller der Haßfurter Stadthalle. Es war eine Leihgabe der katholischen Kirchenstiftung. Nunmehr ist das Epitaph in die Ritterkapelle zurückgekehrt. Der Königsberger Bildhauer und Steinrestaurator
Petro Schiller hat es in diesen Tagen im Innern des Kirchenraumes an der Nordwand fachmännisch mit Edelstahlankern montiert.
Das Denkmal, Höhe 230 und 1.500 kg schwer aus grauem heimischen Sandstein, stand früher bereits außen an der Südwand der Ritterkapelle, dann zweigeteilt im Obergeschoß der ehemaligen Friedhofskapelle St. Michael mit Beinhaus am Alten Friedhof.
Das Erinnerungsmal zeigt die verstorbene Pfarrersmutter Appolonia Schwein (+ 1588) in zeitgemäßer Kleidung, kniend vor dem Kruzifix mit sieben Kindern. Der Denkmalstifter, gleichzeitig Dekan und Pfarrer von Haßfurt (1575 – 1601)Sohn Hans Mauritius Schwein, lässt in der Sockelinschrift (Fraktur mit bemerkenswerten Initialen) das Leben seiner Mutter charakterisieren:
Anno 1588 den 5 May umb Mittag ist nach viler Beku (m)/
mernus vnd Anfechtu(n)g In Kindts notten In Gott selig
e(n)tschlaffen Appolonia Schweinin deren vnd aller Crist/
glaubige(n) Seeln Gott gnedig vnd bar(m)hertzig sein Wöl-
(le) Ame(n) / Hans Morutz Suein hattr seiner liben Mutter
(zu) ge/dechtnus diß monument Auffrichten Lassen (1591)
Mit Hilfe eines Portalkrans und eines Flaschenzugs bewegt der Königsberger Bildhauer gemeinsam mit seinen Mitarbeitern die gewichtigen Monumente gezielt an die Außenwände des Kapelleninnenraumes auf einen vorbereiteten Sockel. Auf diese Weise wurden bereits zwei weitere historisch bedeutsame Epitaphe montiert. Sie waren vorübergehend ausgelagert.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 26.06.2010 09:36
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