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Gelungene Gesamtrenovierung

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Haßfurt. „Wann packen wir`s an? Die Ritterkapelle zerfällt uns!“ So der frühere Stadtpfarrer Pater Reinhold Schmitt immer wieder und drängender zu seinem langjährigen Kirchenpfleger Herbert Leuner. Nunmehr, nach gut 10 Jahren Vorbereitungszeit und Arbeit am Kirchengebäude kommt in diesen Wochen die Gesamtrenovierung und die Sanierung zum Abschluss, ein Jahrhundertwerk in der Baugeschichte seit der Umgestaltung von 1603 – 1605 unter Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn (1573 bis 1617). Am Sonntag, 12. September dieses Jahres 2010, um 17:00 Uhr weiht Bischof Friedhelm einen neugestalteten Altar im Zentrum dieses Marienheiligtums.

Das Schadensbild

  • Rissebildung, besonders im Langhausgewölbe; Schädlingsbefall und erhebliche Leckstellen in der Schieferdeckung von Langhaus und Chor
  • Ablösungserscheinungen an den Strebepfeilern der Außenwand, aufgeweichte Fundamentsohlen, „desolates Fundierungsmauerwerk“
  • kein Verbund der Strebepfeiler an der Nord- und Südfassade sowie der inneren Halbsäulen mit den Außenwänden
  • witterungsbedingte Schäden an der Steinsubstanz der Fassaden
  • im Inneren Raumschale stark verrußt, technische Anlagen veraltet und teilweise defekt

Das Maßnahmenkonzept

  • Dachstuhlsanierung, Dacheindeckung erneuern, Strebepfeiler instand setzen
  • Säulen mit dem Außenmauerwerk verbinden
  • Befunduntersuchungen in Chor und Langhaus
  • Steinmetzarbeiten an Pfeilern, Fialen, Figuren, Sockeln, Wappen, Rippen, Säulen, Wänden und Decken und im Emporenbereich
  • reinigen und fassen der Steingliederung, der Wände und Decken; Bänke und Podeste ausbessern – farblich abstimmen
  • Orgel überholen
  • bestehende Ausstattung sanieren, renovieren und restaurieren und gegebenenfalls mit Fundstücken bereichern
  • Umgestaltungsmaßnahmen bedenken für eine zeitgemäße Liturgiefeier und
    privater Frömmigkeit in Bezug zum historisch gewachsenen Kirchenraum und den neuen Ergebnissen aus den Befunden

Der Finanzierungsplan hat ein Volumen von zirka 3,4 Millionen Euro. Gefördert durch Mitteln

  • des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  • der Bayer. Landesstiftung
  • der Diözese Würzburg
  • der Stadt Haßfurt
  • der Katholischen Ritterkapellenstiftung St. Maria und den Spenden Haßfurter Gläubiger und Bürger
  • des Bezirks Unterfranken
  • der Sparkasse und Sparkassenstiftung von Ostunterfranken

Trotz erheblicher Fördermittel durch die genannten Kostenträger muss die Katholische Kirchenstiftung noch Darlehen aufnehmen. So bleibt wohl die berechtigte Hoffnung, dass auch weiterhin Spender bereit sind, ihr Scherflein zur Kostentilgung eines Jahrhundertwerkes beizutragen.
Besonderen Dank sprachen in der Pressekonferenz neben Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher auch die Vertreter der Pfarrgemeinde St. Kilian Elisabeth Graßer und Herbert Leuner allen Fördern und Helfern, Mitgestaltern und Beratern aus für die jahrelange Arbeit an der Renovierung dieses Gotteshauses. Karl-Heinz Eppelein, 2. Bürgermeister der Stadt Haßfurt, äußerte sich im selben Sinne und ergänzte: „Die Ritterkapelle ist Haßfurt, und Haßfurt ist die Ritterkapelle.“

Die Renovierung, ein „Jahrhundertwerk“

Dag Schröder, leitender Architekt und Projektleiter, Schweinfurt: „ Eine spannende und faszinierende Aufgabe geht gelungen zu Ende. Von Befund zu Befund tasteten wir uns vor. Die Handwerker leisteten Hervorragendes. Überraschungen blieben auch in dieser Umgestaltungsphase nicht aus. Weil die Hauptfundamente nicht wirklich begründet waren, erkannten wir eine statische Gefährdung des Gebäudes. Auch die tragenden Säulen waren nicht mit den Wänden verbunden. Die Statik musste also ganz entscheidend nachgerüstet werden. Bildmaterial und Fundstellen am Mauerwerk begründeten die Farbgebung der Kirche, auch im Inneren. So erhielt der Kirchenraum die Fassung aus der Echterzeit um 1604, das Äußere eine neugotische Fassung wie sie sich Carl Alexander von Heideloff (1788 – 1865) vorgestellt hatte, und schließlich der Schweinfurter Bauamtmann Dorner ausführte. Hier leistete die Firma Wald vorbildliche Arbeit.“

Wie fast üblich bei Kirchenrenovierungen und bei der Umgestaltung eines Kirchenraumes nach den geltenden Bestimmungen des 2. Vatikanischen Konzils gab es auch hier anhaltende Diskussionen. Die Unterzeichner einer Unterschriftenaktion setzten sich ein gegen den „Einbau einer Altarinsel mit Stele und Anbringung eines barocken Kreuzwegs“. Die Altarinsel mit der Mariensäule und den beiden Gnadenbildern wurde verwirklicht, der altbekannte neugotische Kreuzweg blieb erhalten, wurde renoviert und in den Chorraum stimmig einbezogen. In einer Presserklärung Anfang August dieses Jahres zogen die Initiatoren einen Schlusstrich unter ihre Aktionen und erklärten: „Die Mitglieder der Initiativgruppe werden weiter, jeder an seinem Platz und auf seine Art in der Pfarrgemeinde mitarbeiten.“
Mittlerweile sind viele Bürger und auch die Mehrheit der Stadträte – Pfarrer Stephan Eschenbacher hatte sie kürzlich zu einer Informationsführung in die Ritterkapelle eingeladen – von der gelungenen Innenrenovierung so beeindruckt und überzeugt, dass das neugestaltete Gotteshaus nach ihrer Einschätzung auch von ehemaligen Kritikern angenommen werden kann.

Johannes und Andreas Wald, Kirchenmaler mit einer Restaurierungswerkstätte, Fladungen: Die Gebrüder übernahmen innen und außen die Befunduntersuchungen, die analytischen Auswertungen und erstellten die Fassungen des Heiligtums. Sie erkannten historische Bauperioden an Hand von Bauleitlinien. Diese Fundorte sind an unauffälligen Stellen als „Guckfenster“ an Säulen und z. B. an der Südinnenwand über dem Christophorus- Gemälde im Kirchengebäude dokumentiert. Die freigelegten Befunde an Innenwänden und an der Emporenuntersicht haben damit Zeitfenster geöffnet für Baugestaltungen und Raumfassungen unter den Würzburger Füstbischöfen Johann II. von Brunn, Johann III. von Grumbach, Rudolf II. von Scherenberg, Julius Echter von Mespelbrunn und dem Restaurator von Heideloff und seinem Nachfolger Dorner. Gleichzeitig umfassen sie damit eine Zeitspanne von 1411 bis 1890 und bildeten eine Grundlage für die durchgeführte Neugestaltung der Kirche.

Petro Schiller, Bildhaueratelier in Königsberg, erstellte steinrestauratorische Untersuchungen, restaurierte Steinplastiken und war gleichzeitig begleitender Berater.

Jürgen Lenssen, Dr. theol., Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg: Er hatte das liturgische Konzept und sämtliche Ausstattungsgegenstände entworfen. „Das Gestaltungskonzept hat sich von historischen Befunden und von Werken der Historie leiten lassen. Es ist die älteste Wallfahrtskirche der Diözese. Ein geschichtsträchtiger Raum ist wieder erstanden. Er ist wieder ins Bewußtsein zu holen. In der Farbgebung ist der historische Befund verlebendigt. Es ist der farbige Zustand der Echter`sche Renaissancefassung nach den Befunden der Firma Wald. Die gotische Farbigkeit war nicht mehr auffindbar. Das Gestaltungsprinzip und die weitere Ausstattung entspricht der veränderten liturgischen Nutzung. Die Ausstattungsstücke spiegeln im Einzelnen die verschiedenen Bauphasen von der Gotik bis in die Moderne. Die beiden Gnadenbilder, Stein- und Holzpieta, stehen jetzt im Zentrum der Wallfahrtskirche in einer Mariensäule auf der neugestalteten Altarinsel. Eine Harmonie und Einheit des Kirchenraumes ist beispielhaft zu erkennen: in der Dekorationsmalerei, in der neugotischen Fassung des Kreuzweges, an Bänken und Orgelprospekt und am Bodenbelag. Fehlstellen wurden hier ergänzt. Schließlich wurden alte Ausstattungsstücke wie Apostelleuchter, Epitaphien, Ölbergfragmente und Statuen zurückgeholt oder freigelegt wie das Gemälde des Heiligen Christophorus. Diese Stücke bereichern den Raum und erzählen Glaubensgeschichte. Mein Wunsch an die Gläubigen und Bürger der Stadt Haßfurt und ihrer Region: Sind Sie stolz auf die Neugestaltung und Neukonzeption Ihrer Ritterkapelle und Wallfahrtskirche zu Ehren der Mutter Gottes und nutzen Sie das Heiligtum zu Gebet und Betrachtung!“

Dr. Anette Faber, Hauptkonservatorin am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Dienststelle Schloss Seehof: Sie begleitete das Projekt fachlich und kunsthistorisch. „Bei dieser Renovierung ist ein Stück Haßfurter und fränkischer Kunstgeschichte lebendig geworden. Wir haben ein Bilder- und Geschichtsbuch der Ritterkapelle vor uns. Nach den jetzt vorliegenden Befunden und Ergebnissen aus den einzelnen Stilepochen ergeben sich für die Baugeschichte der Ritterkapelle wichtige neue Erkenntnisse, die noch aufzuarbeiten sind. Die Restauratoren, insbesondere die Gebr. Wald, haben hervorragende Arbeit geleistet.“

Stephan Eschenbacher, seit gut einem Jahr Stadtpfarrer von Haßfurt und Leiter der Pfarreiengemeinschaft St. Kilian, nunmehr auch Wallfahrtsseelsorger, findet sein Anliegen und das des Pfarrgemeinderats und der Kirchenverwaltung im Gebet zur Altarweihe am 12. September dieses Jahres so formuliert und sieht damit eine pastorale Herausforderung verbunden: „... Dieser Altar sei Quelle der Einheit für die Kirche und der Eintracht für diese Gemeinde. Jeder erfahre hier Gemeinschaft im Glauben und öffne sich dem Geist gegenseitiger Liebe. Dieser Altar sei Mitte unseres Lobens und Dankens, bis wir nach dieser Zeit die Freude der ewigen Heimat erlangen.“

Spenden

Sie werden erbeten und helfen die notwendig gewordenen Darlehen zu tilgen. Hier die Bankverbindung: Katholische Kirchenstiftung St. Kilian Haßfurt Konto 852 186 Bankleitzahl 793 517 30 Sparkasse Ostunterfranken mit dem Vermerk „Ritterkapelle“.

Albin Schorn

Eingetragen von Michael Derleth am 03.09.2010 19:49

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Pfarrei St. Kilian Haßfurt - letzte Änderung 30.01.2016