Haßfurt. Schon zu Beginn der Innenrenovierung der Ritterkapelle wurde de Kreuzweg von der Firma Gebr. Wald gesichert und nötigenfalls mit Japanpapier stabilisiert. Dieser Kreuzweg im Sockelgeschoß des Chores wurde von Franz-Josef Seidlein, einem Kirchenmaler aus Bamberg, 1884 aufgemalt. Schädigungen sind durch sich lösende Farbschollen sichtbar, besonders in Richtung Chorbogen. Die Öl-Wachsmalerei der einzelnen Bilder wurde gereinigt und gefestigt.
Hinter dem Hochaltar ist aus der Zeit der Neugotik unter Heideloff noch ein Dekorfeld zu erkennen, eine Art Teppichtraperie. Dieser „gemalte Teppich“ dürfte wohl um den gesamten Chor gelaufen sein und somit auch die Grundfläche für die Kreuzwegbilder gebildet haben. Er wurde bei nachfolgenden Renovierungen übermalt.
Zurzeit sind einige Kreuzwegstationen unterschiedlich farblich angelegt. Diese Probefassungen ermöglichen es, einen Hintergrund zu finden, der mit der neuen entstehenden Raumfassung sich harmonisch verbindet. Nach Aussage von Restaurator und Kirchenmaler Johannes Wald sind die Ränder der Gemälde schwer freizulegen, da ihre Oberflächen sich als hochempfindlich erweisen.
In den 50er Jahren wurde die Rahmen-Architektur der Stationen vereinfacht und weggestrichen. Eine schmucklose Umfassung war erwünscht. Die Bildnisse wurden einzeln und unverbunden nebeneinander gestellt wie „Briefmarken“. Jetzt ermöglichen es die angelegten „Muster-Stationen“ den Mitgliedern der Baukommission, überlegt und abgewogen entscheiden zu können, welche Farbgebung des Kreuzwegs mit der neuen Raumfassung der Ritterkapelle sich als stimmig empfinden lässt.
Albin Schorn
Eingetragen von Michael Derleth am 09.08.2009 17:36